Jollen Auslandsschwerpunkt Regatta 2023 am Wörthsee,

 

Fünf Wahrnehmungen vom Wochenende 14.+15.10.2023 am bayrischen Wörthsee.

 

Auch in Bayern gibt’s ordentlich Wind!

Am Samstag +/-20kn aus westlicher Richtung, der viele Chancen bot sich selbst und die eigenen seglerischen Potenziale dem Grunde nach auszuloten.

Für manche war es schon schwer den richtigen Trimm, das passende Setting zu finden, um das Boot bei diesen Bedingungen segelbar zu halten.

Zudem ein Boot nach Kenterung quasi unsegelbar wurde, weil der Doppelboden voll mit Wasser gelaufen war - sowas kann man im Vorfeld zu Hause bei Sommersonne austesten…

Würde sagen, die Bedingungen waren fordernd, aber nicht unmachbar.

Es gab zB im Laufe des kurzen Vorwindschenkels immer wieder Augenblicke mit Grundwind unter 20kn bei dem sich´s problemlos halsen ließ.

Die Gewitterfront im Jahr zuvor bei der IDM am Müggelsee war sicher heftiger.

Festhalten sollte man auch, dass wir, als ein paar sehr heftige Gewitterwalzen über den See zogen - von der Wettfahrtleitung bereits zurück geschickt - wieder an Land waren.

 

Regattieren ist Sport für Männer im Besten Alter.

Das völlig überholte und falsche Image, dass es sich bei der O Jollen Klasse um eine Klasse für Segler im fortgeschrittenen Alter handelt, muss revidiert werden.

Es war am Wörthsee wieder offensichtlich und ist in allen Bootsklassen ganz normal, dass deren Segler keine Jugendlichen mehr sind.

Nur in der Außenwahrnehmung leidet die O Jollen Klasse hartnäckig dem Eindruck, dass es sich um eine überalterte Klasse handelt – da muss gegengesteuert werden !

 

Quo vadis O Jollen Bayern?

Leider noch keine Trendumkehr in der bayrischen O Jollen Flotte bemerkbar.

Bei nur 13 Teilnehmern an der Linie muss berücksichtigt werden, dass Alex Kulik von Kirchmöser, Ludger Kämper von Essen, Heinz Jürgen Mölders aus dem Norden, sowie der zeilenschreibende Ösi aus dem Nachbarland angereist kamen – bleiben 9 Teilnehmer aus Bayern.

Leider findet die große Verbreitung in den nördlichen und östlichen deutschen Bundesländern keinen Widerhall im Freistaat und auch der Aufschwung im Größen und Einwohnerzahl vergleichbaren Österreich hat bis jetzt keinen Effekt auf die Teilnehmerzahlen beim Nachbarn.

Was jetzt O Jollen Bayern und wie weiter?

 

Regattieren im Oktober?

„Ja schon, aber bitte ohne mich“ denken sich wohl die Meisten.

Anders ist es wahrscheinlich auch nicht zu erklären, dass Herbstregatten gar so wenig Zuspruch in der Seglergemeinde finden.

Und das bei dem Klimawandel !

Da wir Segler sicher zu den Gewinnern der wärmeren Temperaturen zählen, darf man gespannt sein, ob zukünftige Generationen ihre Segelgewohnheiten den geänderten Rahmenbedingungen anpassen werden, bei der aktuellen Seglergemeinde bin ich da eher passimistisch.

 

Segler Verein Wörthsee nicht der größte, aber der super hilfsbereite Club.

Nicht Platz im Überfluss, das stimmt, aber dafür bemühen sich viel Clubmitglieder, damit die Regatta gelingt.

Ein Parkplatz für Wohnmobile, ausreichend Platz am Hänger Stellplatz, eine Wiese hinter dem Clubhaus zum Abstellen der O Jollen und Finn Dinghys und ein Kran mit Clubpräsident der beim ins Wasser bringen der Jollen zum Einsatz kommt.

Das urige und gemütliche Clubhaus wird durch Clubmitglieder über das Veranstaltungswochenende am Laufen gehalten und es gibt alles was das Regattaseglerherz begehrt.

Und am Wasser trotzen die Helfer und Verantwortlichen den Wetterunbilden – Gewitterschauer, Sturmböen, Niedrigtemperaturen, drehende Winde – um den Teilnehmern die Wettfahrten zu ermöglichen.

Besonders ist Herrn Wettfahrtleiter Rolf Szczepanek zu danken – selber ein Korsar Segler -, der es am Sonntag bei sehr, sehr herbstlichen Bedingungen nach drei gelungenen Wettfahrten bei +/-10kn gut sein ließ und auf eine mögliche 4. Wettfahrt - Zeit war noch genug auf der Uhr – witterungsbedingt verzichtete.

 

 

Keep hiking und beste Grüße aus dem Wilden Osten,

 

martL AUT12(7)

 

16.10.2023/ww