1. GER 150, Gerhard ZIMMERLY
2. GER 11, Heinz-Jürgen MÖLDERS
3. AUT 120, Gerhard STIEGLER
Beste O/Jollerer und Freunde des Einhandsegelsports,
Es ist mir eine Freude und Ehre den vom Drittplatzierten erwarteten Bericht für Euch ausformulieren zu dürfen.
Und wie stets bei meinen Berichten versuche ich die – zumindest für mich – interessanten Aspekte der Segelsportveranstaltung für die geneigte Leserschaft hervorzuholen.
Bitte erwartet also keinen „üblichen“ – aber was ist schon üblich? – Regattabericht, sondern ein höchst individuelles und gleichzeitig splitterhaftes Feuilleton über das was war, was nicht war und was hätte sein können, wenn nicht…
Ja, wenn´s nicht so gewesen wäre, wie´s eben war!
Also „Blitzlichter“, beginnend mit:
1) Die Eröffnung
Danke Christoph „Wie Weise“ Lissel für Deine Worte – sinngemäß:
„Vergesst nicht, dass wir hier, auch wenn wir miteinander im Wettkampf stehen, miteinander – also gemeinsam – unserer liebsten Nebensache der Welt nachgehen dürfen.“
Wie wahr, wie richtig, wie schön!
2) Johann Ohneland
Nein, nicht gemeint der englische König (1166 bis 1216), sondern „Johann Ohneland“ als
Allegorie verstanden, welche Personen und Dingen schon im Namen ein Attribut hinzufügen, die uns klar machen, was hier zu wissen wäre. Also:
Röbeler Segler-Verein „MitGenugLand“ „Müritz“ e.V. – für uns tatsächlich kleinräumigen Österreicher ein Traum von Segelsportanlage.
Jetzt kenne ich ja in Summe nur 4 Segelvereine im ehemalige Osten, aber zumindest 3 von diesen sind weitläufig und bieten fast uneingeschränkte Platzmöglichkeiten –
Ich würde einmal sagen: In einen Röbeler Segler-Verein „Müritz“ passen drei bis vier durchschnittlich große österreichische Segelsportvereine.
Glücklicher „Osten“!
2) Richard Löwenherz
Natürlich wieder nicht der König, sondern das Bild vom Menschen mit einem „Löwenherz“.
Es gibt sie ja in allen Bereichen des Lebens, diese Menschen die einem Bewunderung und Anerkennung abverlangen und natürlich auch beim Segelsport.
Ich habe es für 100% richtig gehalten, als man im Zuge der Siegerehrung Olaf „Lionheart“ Wahrendorf vor den Vorhang gebeten hat.
Ja weil er der älteste Teilnehmer im Feld war, für mich aber, weil er eine Art von Seglerlebenseinstellung repräsentiert, die einem höchste Anerkennung abverlangen.
Natürlich alle Wettfahrten mitgesegelt.
Natürlich, wie alle die starten und nicht nur „wegfahren“, ein OCS in der Ergebnisliste (sic!).
Natürlich ein Top10 Ergebnis in der Wertung (6.).
Und gar nicht „natürlich“ in der letzten Wettfahrt bei +20kn noch einen 28. ins Ziel gefahren.
Löwenhaft!
3) Aufstehen, Krone richten und weitermachen
Ihr kennt alle die humorvolle Antwort auf die Frage: Was macht eine Prinzessin, wenn sie stürzt und hinfällt?
Siehe oben.
Und ob´s im Zuge der Genderisierung der Gesellschaft überhaupt noch „Prinzessinen“ geben darf, trau ich mich nicht zu beantworten, denn schon die Bezeichnung einer Person - noch dazu, wenn sie männlich sei - „Na Du bist aber eine Prinzessin“ ist ja schon abwertend, aber:
Das es uns immer wieder auf die Schnauze haut, das ist Fakt.
Daher hoffe ich, dass alle die im Laufe der Regatta „Schwieriges“ verdauen mussten, ungerecht behandelt wurden oder sich zumindest so fühlten, inzwischen den Ärger hinunter gespült haben und stärker und besser zurückkommen werden, als zuvor.
Ich hoffe es jedenfalls!
4) Genug ist doch genug
In Umkehrung des Liedtextes von Konstatin Wecker.
Denn als Wettfahrtleiter einer Meisterschaft oder einer höherwertigen Regatta bedarf es nicht nur:
Eine Luvtonne halbwegs in Windrichtung zu legen, sondern,
Bei instabiler Windrichtung muss er sich und uns Teilnehmern jede Minute der Wettfahrt die Frage beantworten:
Ist das meisterschaftswürdig? Oder nicht?
Bei Starkwind kentern die Teilnehmer, Boote müssen wegen Material-Bruch aufgeben:
Ist die Windstärke bzw. die bald erwartete Windstärke noch angemessen der Bootsklasse und der Regattaveranstaltung?
Mit Verständnis für Wetter und Segler hat die Wettfahrtleitung die Entscheidungen am letzten Tag getroffen.
Manch einer wäre noch gerne hinaus gefahren und andere waren ob der Windvorhersage schon am Heimweg, beides letztendlich egal für eine objektive Entscheidung.
Danke Dirk „the very responsible“ Köhn, dass Du uns dieser Tage zur Verfügung gestanden bist - Und Danke an Dein Team.
Leider sind wir heuer schon Meisterschaften gesegelt, wo das ganz und gar nicht der Fall war…
5) „Darf´s a bissal mehr sein“
Gebräuchliche Aussage österreichischer Fleischhauer:innen - transkribiert wahrscheinlich Wurstwarenverkäufer:innen – wenn sich beim Herunterschneiden der gewünschten Selchware auf der Abwaage ein etwas größere Grammatur (Wiegewert) einstellt als der von der Kunde beorderte.
Diese Frage zu beantworten hat sich in den Nachgesprächen der Wettfahrt bei +/-20kn als die wesentliche herausgestellt.
Ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger Zug auf den Wanten?
Ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger Vorstag?
Ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger Traveller?
Wie sind die Fragen richtig zu beantworten, wenn einmal Fedde „Lightweight“ Sonnema und das andere Mal Harry „Bullpower“ Voss auf der O-Rakete sitzen?
Wahrscheinlich gar nicht.
Aber interessant wäre ein Vergleich der Einstellungen von Frank „Lightwindrocket“ Hänsgen mit Fedde und
Ein Vergleich zwischen Christian “Sitting Bull“ Seikrit mit Harry´s Einstellungen.
Das wäre eine interessante Aufgabenstellung für eine Starkwindtraining, aber jetzt bleiben diese Fragen wohl und übel unbeantwortet.
6) „Schau ma mal, dann wer ´ma sehen“
Wie wahr, wie wahr…
Denn zum Regatta Einmaleins gehört ja, dass sich der Segler beim Annähern der Bahnmarke – und wenn´s deren zwei gibt, wie bei einem Lee Gate umso mehr – überlegt, wo es nach der Tonnenrundung denn wohl hingehen soll?
Bei instabilen Windverhältnissen quasi ein Muss, um nicht von den Freunden Mitbewerbern in der Folge gnadenlos nach hinten durchgereicht zu werden.
Die Schulweisheit gilt natürlich auch, wenn man gleichzeitig zu acht zum Leefass kommt und auch dann, wenn man top 5 - also quasi alleine zum Fass kommt – dafür aber 60 Boote hinter einem in Luv aufgefächert jeden freien Blick auf die kommenden Windverhältnisse „verstellen“.
Wir wissen alle wie weh das tut, wenn man z.B. 10. bei der ersten Luvtonne ankommt um beim Zieldurchgang dann dreißig-irgendwas protokolliert wird.
6) „Glatt und verkehrt“
Gibt’s nicht nur beim Stricken, sondern auch beim Segeln.
Offensichtlich.
Die 6. und Starkwindwettfahrt war dadurch gekennzeichnet, dass die Windrichtung und die Wellenlaufrichtung aus dem Winkel waren.
D.h. Wellenlaufrichtung kam etwas von rechts zur Windrichtung.
Nach dem Start mit Segel links, wie üblich, war man erstaunt wie glatt die O/Jolle durch die doch beträchtlichen Wellen schnitt.
Das ändert sich nach der ersten Wende abrupt.
Plötzlich fühlte sich alles verkehrt an.
Das Boot war nach der Wende knallend gegen die Wellen kaum zu beschleunigen.
Endlich in Schwung gekommen hob einen die erste Welle in die Höhe, die darauf folgende Welle stoppte einen und bei der dritten Welle vom Set dachte man, ich fahre rückwärts…
Hmmm, schwierig, schwierig…
Mit möglichst viel Geschwindigkeit durchs Wasser (nicht über Grund) segeln, weniger auf Höhe und dafür auf mehr Speed achten, waren sicher gute Ratschläge.
7) Welle voll auf die Nase - Gibt’s denn da keinen Trick?
Nein.
Oder doch, aber nur, wenn der Kurs so liegt, wie er gelegen ist:
Den Steuerbordschlag möglichst spät, dh. möglich knapp unter Land fahren, wo die Wellen niedriger waren…
8) Schlecht?
Gab´s auch Dinge die schlecht gelaufen sind bei der IDM?
Meiner Wahrnehmung nach nicht.
Viele hatten natürlich Ihre persönlichen Niederlagen, wie auch ich mein persönliches Desaster, als ich mit Nachrang in Thies Boot gekracht bin…
Still very sorry Thies for my blackout!
Abschließend hoffe ich, dass es in nicht allzu ferner Zukunft wieder eine Veranstaltung im Röbeler Segler-Verein „Müritz“ geben wird und
Wie immer hoffe ich, dass nicht nur Andreas und ich, 2 wenige Alpen-Ösis, den Weg in den Norden finden!
Bis dahin „keep hiking“!
Euer martL
AUT171
15.09.24/ww
1. NED 8, Thies BOSCH
2. GER 19, Andre RÄDER
3. AUT 171, Martin LEHNER
GESAMTERGEBNIS:
14.09.2024/ww
Liebe Aut-O-Jollis,
die Flotte-Süd möchte Euch zu einem besonderen Event an den Ammersee einladen, anbei das Programm.
Wir würden uns riesig freuen, viele österreichische Freunde begrüßen zu dürfen. Wir freuen uns auf Euer Kommen.
Mit Seglergruß
Gerhard Zimmerly
(Flottenobmann Süddeutschland)
08.09.2024/ww
Liebe O/Jollen Freunde,
die SP Regatta ums „Wiener Lenkblech“ auf der Neuen Donau nähert sich mit riesen Schritten!
Für alle jene, die schon genannt haben, und all jene, die noch darüber nachdenken, dürfen wir informieren, dass wir „heimischen“ Neue Donau Segler für Freitag 6.Sept. nachmittag ein „Einsegeln“ geplant haben und im Anschluss, also ca. 18:00 / 18:30, für Euch und Eure Begleitung einen Tisch beim Heurigen Krenek (https://www.helmut-krenek.at ) in der Stammersdorfer Kellergassn reserviert haben.
Bereits letztes Jahr konnten wir bei gutem Wetter, in der Weinlaube sitzend, die Köstlichkeiten vom Krenek genießen - jedenfalls so bleibend im Eindruck, dass wir das heuer wieder machen wollen.
Danke an dieser Stelle Hans-Peter für Deine Unterstützung in der Vorbereitung!
Wir hoffen Ihr seid dabei und keep hiking!
Toni, Herbert, Fabian, Hans-Peter, Dieter und alle Helfer
vom Veranstaltungsteam des SCAMS
Mangels Wind konnten keine Wettfahreten stattfinden.
18.08.2024/ww
1. Herbert KASPERSCHINSKY, GER 116, 1. SVBS
2. Ludger KÄMPER, GER 151, ETUF
3. Wolfgang MOSER, GER 1417, ASC
Kurzbericht dazu von Gerhard ZIMMERLY, GER 150
Dreizehn O-Jollen Kapitäne trafen sich an diesem Wochenende beim MRSV am Starnberger See zu dieser Regatta. Trotz intensiver Bemühungen unseres Flottenmitglieds Wolf Rüdiger waren es leider wieder viel zu wenige.
Lieber Wolf, vielen Dank an Dich und an das ganze Team des Vereins: Ihr habt uns wieder eine schöne Veranstaltung beschert. Mit drei schönen Wettfahrten und ausreichend Wind am Samstag, so dass auch die Letzten noch zügig ins Ziel kamen.
Die Kreuzen waren bei Wind aus 180° leicht zu durchschauen und letztendlich war die Bootsgeschwindigkeit der entscheidende Faktor. Diesen Speed konnte Herbert mit seinem „Otto“ perfekt umsetzen und gewann die Serie mit drei ersten Plätzen - herzlichen Glückwunsch.
Am Sonntag bei herrlichem Badewetter konnte leider keine weitere Wettfahrt gesegelt werden. Es wurde aber nicht langweilig, da mit Baden im schönen Starnberger See, fachsimpeln an den Booten und ein Bootsausflug für unsere nicht bayerischen Gäste zum Todesplatz unseres Bayernkönigs Ludwig II für ausreichend Unterhaltung gesorgt wurde.
Besonders hervorzuheben war auch die hervorragende Verköstigung durch die neuen Wirtsleute und das von Wolf ausreichend organisierte Freibier und die Weinverköstigung. Vielen Dank.
Lieber Wolf, nochmals vielen Dank auch an Deine Frau für die köstlichen Kuchen, sie waren wieder super.
Ich glaube wir kommen nächstes Jahr alle - und hoffentlich noch einige mehr - gerne wieder.
Besonderen Dank auch an unsere weit angereisten Segler, besucht uns wieder - Bayern ist immer schön.
Mit Seglergruß
Gerhard Zimmerly
GER 150
IOU-D, Flottenkapitän Süd
23.07.2024/ww
Die ursprünglich Idee zur Anschaffung und Revitalisierung meiner Holz O/Jolle, Baujahr 1963, war ja, um damit auch an Classic Regatten teilzunehmen.
Gedacht - getan, die Wolfgang Friedl Memorial im Mai im WYC machte den Anfang und nun folgte die MONDSEE CLASSIC im Juli im UYCMo.
Von den Holzboot Freunden hatte ich schon einiges über die Veranstaltung im Vorfeld erfahren, dann war ich jedoch etwas überrascht, dass ich, einmal angekommen, heuer der einzige SOlist sein sollte.
Ohne anderes Boot derselben Klasse bei einer Yardstick Veranstaltung zu regattieren, ist schon ein bisschen segeln in der Bubble.
Die schnellen, zB. 20er Rennjollen (Z-Jollen), segeln nach dem Start auf und davon und die kleinen, langsameren 10er Rennjollen (N-Jollen) segeln hinter her und man selbst irgendwo dazwischen.
Ob man jetzt gut oder schlecht segelt, kann man sich nur denken und was das Ergebnis dann auswirft, ist dann - na ja typisch Yardstickregatta - halt ein „Ergebnis“.
Aber alles der Reihe nach.
Der UYCMo unter Präsident und mitsegelndem 30er Schärenkreuzer Steuermann Markus Schneeberger sichtlich um die Regatta bemüht, begrüßte alle Teilnehmer aufs herzlichste, weit angereiste wurden sogar namentlich willkommen geheißen. Das war allerdings auch eine von den leichteren Übungen an diesem Wochenende, denn außer mir / UYCNs war nur noch Günter Huska mit einer Augenweide von Z-Jolle - nageneuer Komplettneuaufbau durch Georg Friedl - vom Traunsee angereist.
Der Rest aufs Starterfeld von 10 Booten waren einheimische Mondseespezialisten.
Wie Ihr schon aus der Überschrift erkannt habt, war die Classic Regatta auf drei Tage anberaumt und das war gut so.
Allerdings wie arbeitende Mitteleuropäer Freitag Mittag segelfertig und auslaufbereit sein sollten, blieb unbeantwortet.
Meine Lösung war: Donnerstag after work anreisen, Freitag before work aufbauen und sich dann rechtzeitig aus dem letzten meeting ausklinken - irgendwie geht ja alles.
Der Mondsee präsentierte sich Freitag nachmittäglich wolkenverhangen, siehe Foto, aber mit Wind: +/-10kn darf ich hier schon schreiben, und zwar aus Süd.
Tja, was „Süd“ am Mondsee auch immer heißt, ich wusste es nicht und ich hatte große Mühe, aus den vorpreschenden Schnellbooten - Entschuldigung Rennjollen – für mich zukünftige Winddreher und Böenfelder zu erkennen.
Erste Kreuz bin ich dann „zu viel über links“ gefahren, weil, sagen die Einheimischen:
Links ist, ja schon gut, aber nur unten bei der Startlinie, oben kommts dann oftmals „frisch von rechts“.
Oftmals, nicht immer!
Weil die zweite Kreuz bin ich dann eher über rechts gefahren - man lernt ja schnell dazu - und im zweiten Teil der Kreuz, wo ich dann schön rechts war, da war dann für mich „nicht immer“.
Irgendwie hab ich mich dann zur Luv irgendwie „darettet“.
Aber auch klar, dass es für die anderen auch nicht leichter war…
So schön der Südwind war, so schnell war er auch wieder weg - mehr als noch einmal eine Startkreuz sollte Freitags nicht mehr folgen…
Samstag wurd´s und die Windprognosen waren bescheiden.
Was Vormittags mit Böen aus West begann, stellte sich am Wasser als „Fleckerlteppich“ mit 2-4kn heraus und jetzt auch gar nicht mehr überraschend, wenn ich schreibe:
Nicht nur die Windstärke war mau und variabel, auch die Richtung war stark schwankend.
Backbord- und Steuerbordanlieger zur Luvtonne wechselten einander ab und dazwischen veritable Windlöcher - nein, ich schreib nicht „Windlöcher“, ich korrigiere das auf - Flautenlöcher.
Jetzt wird´s aber interessant dachte ich mir!
Nur nicht ungeduldig werden, hoch konzentriert bleiben, die intuitiven Kanäle weit offen halten, zeichnen sich Böenstriche am Wasser ab, sind Regelmäßigkeiten herauszufinden?
Und natürlich schnell, schnell, schnell segeln!
Also das Segel hab ich schon dicht genommen, wir sind ja gekreuzt, aber von außen hat es wohl mehr ausgesehen wie „Halbwind segeln“ – nur nicht zu viel Zug auf´s Achterliek.
Eine verkürzte Wettfahrt sind wir durchgestanden mit höchst interessanten Entwicklungen, so kamen vier Z-Rennjollen innerhalb von nur 11(!) Sekunden ins Ziel und das nach 37 Minuten Wettfahrtsdauer.
Apropos Z-Rennjollen: Die Klasse will es so, dass in der mit allen Booten gemeinsam gesegelten Yardstickreagtta die ÖSV Zahlen verwendet werden, in der eigenen Z-Rennjollen Wertung jedoch die individualisierten „Ausgleicher“ Yardstickzahlen zur Anwendung kommen. Das führte dazu, dass die overall Wertung ein ganz anderes Ergebnis brachte als die Klassenwertung.
Anders gesagt: Einmal haben die einen gewonnen und gleichzeitig(!) in der „anderen“ Wertung haben die anderen gewonnen.
Fazit: So hat jeder hat einmal gewonnen.
Sonntag wurd´s und - Ihr ahnt es schon - die Windprognosen waren bescheiden.
Genau genommen war der Sonntag gleich dem Samstag, nur ein Tag später halt.
Aber wieder nicht ganz, denn Sonntags pünktlich um 9:30 wurde der UYCMo clubeigene(!) OLYMPIA 2024 Paris/Marseilles Olympionike Lukas Haberl – am Boot mit Tanja Frank / UYCNs 😊 - verabschiedet.
Mit Bürgermeister, Blasmusik und Weißwurscht Frühstück - so gehört sich´s.
Lukas ließ sich auf die Schultern klopfen - auch von mir - und beantwortete höflich die ihm gestellten Fragen, unter anderem:
„Sag einmal Luki: Was ist eigentlich ein Nacra17“?
Na ja, so Fragen halt…
Tatsächlich aber hat er, für einen jungen Sportler, ein großes Ziel erreicht, denn nur wenigen ist es möglich, einmal oder vielleicht sogar mehrmals „an Olympia“ - wie so schön heißt - teilzunehmen.
Von der mittäglichen, wiederum verkürzten Wettfahrt bei 1-4kn aus so circa West wäre in etwa das Gleiche zu sagen, wie schon bei weiter oben bei „Samstags“ geschrieben.
Die ruhig, versiert und sehr gut arbeitende Wettfahrtleitung bemühte sich redlich Windrichtung und Kurslänge halbwegs zu treffen, aber es war wirklich schwierig.
Nach einer weiteren Wettfahrt mit gesegelten 50min bestehend aus einem Staberl plus einer „Zielkreuz“ war´s dann erledigt, mehr war Sonntags nicht mehr möglich.
Es ist darauf zu hoffen, dass 2025 wieder mehr der schönen Holz O/Jollen am Start sind, heuer konnten die Großschiffsegler jedenfalls feststellen, welch hervorragendes Leichtest-Wind-Boot unsere O/Jolle ist.
Und den Veranstaltern ist zu wünschen, dass einer der nächstjährigen Teilnehmer auch ordentlich Wind mitbringt – Ich hab´s heuer leider verabsäumt.
keep hiking!
martL – AUT 27
PS: Nach den Erfahrungen dieses Wochenendes werden wir in Zukunft auch weiterhin das „Null-Wind-Training“ in unserem Mittwoch-Neue-Donau-Training belassen, getreu der alten Seglerweisheit:
„Bei Wind kann ja jeder segeln“ 😉
PPS: Wenn Ihr im Bericht das Rahmenprogramm vermisst, dann liegt das nicht daran, dass es keines gab - es war sogar ganz großartig, was ich gehört habe - sondern daran, dass mir die abendliche Teilnahme an den verschiedenen Geselligkeiten aus terminlichen Gründen nicht möglich war… Alles scheint dann doch nicht möglich zu sein 😉
16.07.24/ww
Vom 29. August bis zum 1. September 2024 findet die Offene Niederländische Meisterschaft Olympiajol beim WV Braassemermeer statt.
Der Braassem ist ein beliebtes Gewässer für Regattasegler. Viele Klassenorganisationen veranstalten hier ihre Meisterschaften, die von dem Verein unterstützt werden, darunter in diesem Jahr die O-jol. Das anspruchsvolle Gewässer, in Kombination mit den Einrichtungen und einem professionellen Wettkampfkomitee, sorgt dafür, dass der WV Braassemermeer in der Welt des Regattasegelns hoch angesehen ist.
Die Anmeldung für dieses Ereignis ist mittlerweile geöffnet und über Manage2sail erreichbar. Dort sind auch die NoR zu finden und ein separates Formular, um sich anzumelden, falls man im Wohnmobil auf dem Parkplatz übernachten möchte.
Das vorläufige Programm sieht wie folgt aus:
Donnerstag, 29. August ab 14:00 Uhr Ausrüstungskontrolle für alle Teilnehmer.
Ausschließlich nach Genehmigung gibt es auch am Freitag ein Zeitfenster für die Ausrüstungskontrolle zwischen 09:00 Uhr und 10:00 Uhr.
Freitag, 30. August, wird der erste Start um 12:00 Uhr sein.
Samstag, 31. August, und Sonntag, 1. September, erster Start um 10:00 Uhr.
Wir sind noch voll mit der Organisation beschäftigt, aber das Andenken für jeden Teilnehmer an diesem Ereignis liegt bereits bereit und auch die „Tagespreise, die nützlich sind“ sind eingetroffen und werden gegebenenfalls per Los bestimmt. Selbstverständlich ist eine „Happy Hour“ und ein Buffet-Dinner am Samstag im Preis inbegriffen. Also zögere nicht länger, markiere dir die Tage im Kalender und komme für 3 Tage Regattasegeln auf dem schönen Wettkampfgewässer bei Roelofarendsveen vorbei!
Zusätzliche Informationen über die Kontrollpunkte und die SI folgen später.
Die Organisation liegt in diesem Jahr in den Händen der Flotte Rotterdam.
Harm van den Broek – 06-53288646
1. Martin LEHNER, AUT 127,
2. Michael B. FISCHER, NED 557
3. Andreas Knittel, AUT 104
24.06.2024/ww
O-Jollen Training am Mattsee am 1.5. bis 3.5.2024
Zu Beginn der Segelsaison, als die Termine für diverse Clubveranstaltungen vereinbart wurden, hat mich mein Clubkollege Gerhard Stiegler darauf aufmerksam gemacht, dass es heuer wieder ein hervorragend organisiertes O-Jollen Training am Mattsee geben sollte. Zu diesem Zweck würde er mit seine zweite O-Jolle zur Verfügung stellen.
Bis zu diesem Zeitpunkt kannte ich die O-Jolle nur von unseren Clubveranstaltungen, an welchen Gerhard meist mit seinem Boot für Podestplätze sorgte. Bevor wir uns gemeinsam auf den Weg Richtung Mattsee machten, durfte ich an zwei Nachmittagen am Waldschacher See in der Nähe von Graz die ersten Erfahrungen sammeln. Nach dem ersten gemeinsamen aufriggen konnte ich unter seiner Aufsicht die Besonderheiten dieses Bootstyps erproben.
Als sich der 1. Mai näherte waren die Wind- und Wettervorhersagen bescheiden. Die diversen Vorsagen prognostizierten für das Wochenende Wind zwischen 1 und 5 Beaufort und zwischenzeitliche Regenschauer. Die Anreise erfolgte am Dienstagabend und beim Eintreffen am Mattsee wurde ich herzlich in die schon anwesenden O-Jollen Segler aufgenommen.
Am Mittwoch, dem 1. Mai, war für 10:00 Uhr Trainingsstart angesetzt. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Boote segelfertig und die Teilnehmer bereit sich umzuziehen und mit den praktischen Übungen zu beginnen. Pünktlich um 10:00 wurde von den Verantwortlichen der O-Jollen KV, Matthias Jocham, dem Obmann des UYC Mattsee Herrn Thomas Himmer und vom Trainingsverantwortlichen Stefan de Vries die Teilnehmer begrüßt. Bei der anschließenden Vorstellungsrunde wurden von den Teilnehmern die Trainingsschwerpunkte bekannt gegeben. Sie reichten vom Bootshandling, Bootsgeschwindigkeit bis zu Bootstrimm und Startgegebenheiten.
Anschließend wurde die erste Einheit gestartet. Es wurde eine Lee- und eine Luvtonne ausgelegt. Aufgrund der guten Beteiligung von 10 Seglern wurde es bei herrlichen 10 bis 15 Knoten Wind bei strahlenden Sonnenschein ein schöner Segelvormittag. Als Unterstützung bei den Grundeinstellungen war Stefan bei jedem einige Zeit am Wasser mit dem Begleitboot dabei, um das Boot auf die Gegebenheiten einzustellen. Am Nachmittag wurde ebenfalls ein Up and Down Kurs gesegelt, aber bei etwas weniger Wind.
Am Donnerstag erwartete uns in der Früh leider wenig Wind bei rund 3 bis 5 Knoten dafür kündigten sich Regenwolken an, welche auch tatsächlich pünktlich gegen 10:00 Uhr ihre Pflicht taten. Daraus wurde dann eine intensivere Theorieeinheit im Bootstrimm mit allen Auswirkungen, welche die Trimmeinrichtungen der O-Jolle im Besonderen und andere Bootsklassen allgemeinen beinhalten. Diese Erkenntnisse waren für alle eindrucksvoll und zeigten die Vielfältigkeit der Trimmeinrichtungen auf. Als der Wind trotz Regen dann doch kam, wurden die Boote geslippt und wir machten uns auf den Weg Richtung Startgebiet um eine intensive Startübungseinheit abzuhalten. Die Temperatur war mit rund 17°C in Ordnung. Jedoch war in der Startvorbereitungsphase niemand kalt, denn es lief bei jedem Start heiß her. Auf die Nachmittags Einheit wurde durch einen Theorievormittag, verspätetes Auslaufen und durchnässter Ausrüstung verzichtet.
Am Abschlusstag war wieder passendes Wetter, jedoch war der Wind wieder etwas eingeschlafen. So wurden bei wenig Wind noch einige vorbereitende Übung für den am Wochenende stattfindende O-Jollen Regatta, Flachgauer Seenpreis, veranstaltet, um sich gut auf die Verhältnisse des Sees einzustimmen.
Als Fazit kann ich als Neueinsteiger nur lobende Worte über die O-Jolle berichten. Obwohl sie schon eine ältere Bootsklasse ist, hat sie hervorragende Einstellungsmöglichkeiten in allen Bereichen um Wind- und Wellenbedingungen bestmöglich zu beherrschen. Aufgrund des Gewichtes ist sie sowohl gemütlich als auch anspruchsvoll sportlich zu segeln.
Und ganz besonders möchte ich mich bei den Organisatoren und Verantwortlichen bedanken, dass ich so herzlich in die Kassenvereinigung aufgenommen wurde, um weiterhin Regatten mit der O-Jolle bestreiten zu können.
Mit seglerischen Grüßen,
Wolfgang Sitzwohl
21.06.24/ww
Österreichische Meisterschaft – Wasser von unten und von oben & Wind, den es gar nicht gibt!
Die österreichische Meisterschaft war heuer von viel Regen und der souveränen Leistung eines Seglers geprägt.
Aber der Reihe nach: Der für Donnerstag Vormittag angekündigte Ausrüstungscheck der 41 Teilnehmer fiel wohl dem Regen zum Opfer. Bei der Begrüßung durch den Präsidenten des UYCWg, Georg Stadler, macht der Wettfahrtleiter, Jörg Moser, gleich klar, dass eine Startverschiebung aktuell die einzige Option sei. Nachdem der Regen nach einigen Stunden aufgehört hatte, setzte sich schließlich ein „Aufheiterungs“-Südwind – welchen es eigentlich in dieser Konstanz gar nicht gibt – durch und es konnten bei guten Windverhältnissen drei Wettfahrten gesegelt werden. Zwei erste Plätze und einen dritten erzielte der zukünftige Meister. Eingelaufen sind wir dann bei Sonnenschein – im Rahmen dieser Veranstaltung die einzigen Sonnenstrahlen, die wir erleben sollten … Der guten Laune hat dies allerdings keinen Abbruch getan, denn auch an den nächsten beiden Tagen konnte bei gutem Wind gesegelt werden.
Am Freitag wurde der Start für 10 Uhr angesetzt und wieder verschoben, aber schließlich konnten doch noch drei Wettfahrten, dieses Mal bei mäßigen Westwind, gesegelt werden – natürlich im Regen und mit einem makellosen Ergebnis des zukünftigen Meisters.
Samstags ein ähnliches Spiel: Start für 10 Uhr angesetzt, wieder verschoben, dann doch noch gesegelt, und zwar die restlichen beiden Wettfahrten diesmal wieder bei mäßigen Südwind. In der letzten Wettfahrt hat der bereits feststehende Meister mit einem dritten Platz für seine Verhältnisse noch ordentlich Punkte gemacht.
Als Fazit bleibt eine regnerische Regatta, die aber zum Glück nicht ins Wasser gefallen ist, täglich mit guter Verköstigung und Freibier. Ein Danke an den veranstaltenden Club und die Regattaleitung, welche uns perfekt durch dieses nasse Event geleitet haben, sodass mir das Segeln bei diesen Verhältnissen doch etwas Spaß gemacht hat. ;-)
Danke auch an die weit angereisten Segelkollegen, durch deren Anwesenheit der Sieg von Martin „Martl“ Lehner entsprechende Wertigkeit erhalten hat.
Mast- und Schotbruch,
Markus, AUT 101
1. Martin LEHNER, AUT 127, UYCNs
2. Frank LIETZMANN, GER 121
3. Jan TEN HOEVE, GER 17
4. Thies BOSCH, NED 8
5. Kay NICKELKOPPE, GER 15
INTERNATIONALER MEISTER 2024
1. Martin LEHNER, AUT 127, UYCNs
2. Frank LIETZMANN, GER 121, DJC
3. Thomas LEITL, GER 1540, SKS
ÖSTERREICHISCHER MEISTER 2024
1. Martin LEHNER, AUT 127, UYCNs
2. Andreas KNITTEL, AUT 104, UYCMa
3. Matthias JOCHAM, AUT 116, UYCWg
01.06.2024/ww
O-Jollen-Trainingstage des Salzburger Segelverbands 2024
18. bis 21. April 2024 beim Circolo Vela Arco in Linfano am Gardasee
Bitte gleich vorweg um Entschuldigung, dass dieser Bericht mit einem Monat Verzögerung - quasi im Rückblick - verfasst wird. Aktuell zerreißt’s mich leider förmlich und darunter leiden - vor allem - meine Präsenz am See und in den Wirtshäusern. Das ist halt der Preis dafür, wenn man nur so aussieht als wäre man schon in Pension.
Mitleid muss aber niemand mit mir haben, denn es gibt ja immer wieder belohnende “High-Lights“, die für alles entschädigen, was (noch) versäumt wird. Ein solcher, erster Höhepunkt sollte auch heuer wieder das „Gardasee-Training“ werden.
Schon Wochen zuvor beeinflusste es mein Seglerleben. Trotz hoher Temperaturen in Februar und März nicht segeln sondern Ost- und Westwinde ignorierend (vor)arbeiten und auch „Kalterersee“ auslassen.
(Entschuldige [Mattsee], dass ich nicht zur Bootstaufe kam!)
Und warum diese Kasteiung? Das Motto für diese Saison war/ist - getreu dem legendärerem Satz des noch legendäreren ehemaligen Presidente der Fraglia della Vela Riva, Amos Vaccondio: “starrtin‘ wizz Ora izz trädisch‘n!“. (Die Geschichte dazu sprengt den Rahmen dieses Berichts, ich erzähle sie aber - wenn gewünscht - immer wieder gerne.)
Dann endlich April, die letzten Vorbereitungen am frisch lackierten Boot und - ganz wichtig! - Reifen am Auto umstecken, denn es geht ja in den Süden. Letzteres wurde wegen des kurzfristig angekündigten und tatsächlich heftigen Wetterumschwungs (auf beiden Seiten des Brenners!!!) noch zur Nerven- und Mutprobe. Abfahrt Mittwoch Früh: Rund um den Obertrumersee alles weiß, Schneefahrbahn bis Salzburg, Schneefall bis Kufstein. Ab dann nur noch Nieseln bei leichten Plusgraden, in Südtirol zwei kurze Schauer und bei Bozen-Süd die letzten Tropfen auf der Scheibe.
Ankunft in Arco am frühen Nachmittag: Sonnenschein und die Temperatur deutlich zweistellig! Also ganz anders als die Prognose (und viel viel besser als das Wetter daheim.) Passt!
Donnerstagvormittag waren auch Matthias (Jocham), MartL (Lehner), Michael (Moritzer) und Hans Peter (Göbl) trainingsstartklar. Nur Hiasi (Böckl) fehlte noch, denn er konnte aus waidfraulichem Grund erst am Abend aus Sankt Gilgen weg.
Peter Graf, der Landestrainer des Salzburger Segelverbands, der sich auch heuer wieder Zeit für uns O-Jollisti nahm, stimmte das Programm entsprechend Wünschen und Vorgaben ab und erklärte was, wann, wo und wie. Alle waren bereit. Nur der Wind wollte an dem trüben Vormittag noch nicht.
Okay, dann halt gemeinschaftlicher Einkaufsbummel in die Segelzubehörgeschäfte von Arco und Torbole. Anschließend kleines Mittagessen am alten Hafen von Torbole und pünktlich um eins kommt Wind aus Süd auf. Perfekt: „Starting with Oro“ ist gesichert!
Bis alle am Wasser waren, machte die Ora ihrem Namen und den zugehörigen Erzählungen bereits Ehre. Zeit uns schön langsam an die Bedingungen im Nordteil des Gardasees zu gewöhnen bekamen wir nicht. Eigentlich Wunschprogramm!!! Genau deshalb bin ich da!
Unsere Vorsicht bemerkend, wollte auch der Trainer gleich ein Zeichen setzen. Drei Bojen nur wenige Meter voneinander entfernt im See treibend: Die in Lee musste bei jedem Ringerl gerundet werden, die zwei in Luv soll(t)en abwechselnd genommen werden. Schnell erkannte der Trainer, dass nur MartL weder in Punkto “handling“ noch was Kraft, Konzentration und Kenterangst betrifft, bei der Optimist-Dinghy-Übung überfordert ist. (Das “Aufwärmen“ an den folgenden Tagen war deutlich entspannter zu absolvieren.)
Und dann fuhren wir den See zwischen Galerie und Capo Reamol - so gut es ging - Speed vergleichend rauf und runter. Halbwindgänsemarschstart bei Pfiff …und hängen, hängen, hängen - alle bis auf einen. Peter fuhr einmal dem, einmal dem hinterher, schaute sich Segel und Bäuche (die vom Segel natürlich!) an und gab Tipps. MartL brauchte an seinem wahrscheinlich 25. oder 30. Segeltag 2024 keine Unterstützung. Er half uns weniger fleissigen mit analytischem Blick, (O-Jollen-)Kompetenz und punktgenauen Ratschlägen. Die Verbesserungen waren unüberseh- und spürbar. Supersegelkamerad!
Freitags wieder Ora … aber g’scheit!
Wir waren ja - Gott (und dem gestrigen „Kennenlernen“) sei Dank - vorbereitet … dachte ich. Am späteren Nachmittag legte sie noch einmal deutlich zu und ich glaube - nein ich bin sicher - noch nie zuvor so schnell mit/auf einer O-Jolle unterwegs gewesen zu sein. Zugegeben nicht ganz freiwillig, aber irr. Als wärst Du bergab vor einen Zug geschnallt. Die Böen habe das Boot (samt langhaarigem Passagier und seinen 180-Puls) kerzengrad die endlose Welle parallel zur Felswand Richtung Riva geschoben. „Jetzt nur keine falsche Bewegung“, sagte ich mir immer und immer wieder vor. Nach einer gefühlt halben Ewigkeit (es waren aber sicher nur ein paar Sekunden) ging es immer noch rasch, aber wieder halbwegs kontrolliert, weiter. Trotz Adrenalin im Blut als wäre ich die Streif runtergeschossen, beschloss ich den Supersegeltag zu beenden, rauschte - stolz und wieder atmend - Richtung Hafen und ließ den Ritt wieder und wieder Revue passieren. Ich werde den Moment bestimmt nie vergessen.
Samstag immer noch kein Regen und auch nicht wirklich kalt, zur Abwechslung jedoch Nordwind!
Etwas stutzig machten uns die sehr dunklen Wolken rund um den Monte Baldo und dass das 5,5-er-Regattafeld nach nur einer Wettfahrt rein fuhr. (Wir wussten zu dem Zeitpunkt nicht, dass sie ihre Serie bereits beendet hatten.) Harte Gardasee-Hunde, die wir mittlerweile waren, beeindruckte uns das Gesehene nicht wirklich und wir geigelten zweimal bis Capo Reamol und kreuzten bei immer stärker werdendem Nordwind wieder retour. Die Bootsgeschwindigkeiten glichen sich mehr und mehr an und abschnittsweise konnte sogar MartL etwas (auf)gehalten werden. Allerdings nur bis zu dem Moment, wann er beschloss, etwas tiefer und viel, viel schneller in Lee vorbei zu segeln. Eigentlich Höchststrafe, aber genau betrachtet gar nicht so.
Sonntag, zeitiges Auslaufen, weil ab dem frühen Nachmittag Regen angesagt war und wir davor zusammengepackt haben wollten. Sanfter Nordwind brachte uns „letzte Vier“ (Michael und Matthias strichen bereits gestern die Segel) zum Abschied noch einmal bis zum Cap(o). Rauf ging es im Vergleich zu den letzten Tagen eher gemütlich, aber immer noch ambitioniert übend. Der Wind wurde schwächer und schwächer und ließ dann sogar ganz aus. So kann der See also auch aussehen!
Abschlussübung Schlepp zum Slip und ein letztes Mal einander helfend Seil-, Wagerl und Booteziehen. Danach Boote heimreisefertig gemacht, Hände schütteln und Gute Fahrt-Wünschen.
Viel geredet haben wir nicht mehr, aber gestrahlt hat jeder. Was für wunderbare Zeit wir doch hatten!
Danke Matthias für die Organisation!
Grazie Circolo Vela Arco für die Gastfreundschaft!
Danke dem Salzburger Segelverband für die Möglichkeit!
Vielen Dank Peter für Bereitschaft, Engagement und Deine geduldige Rücksicht auf die „oid‘n Mona“!
Und ewiger Dank an Gott und die Evolution, dass der Gardasee, als er erschaffen wurde, auch den Nordteil erhielt! „Ci vediamo“ … hoffentlich!
Andreas Knittel, AUT 104
Mattsee am 19. Mai 2024
PS: Der Weg nach Norden war - wieder entgegen der Wetterprognose - trocken bis Sterzing. Ein paar Regentropfen den Brenner rauf, dunkeldunkel im Tunnel am Pass und dann eine weiße Wand. Die Autos, die uns entgegen kamen, hatten 10 bis 15 Zentimeter Anraum vor dem Kühler und der Nummerntafel. Unsere werden nicht viel anderes ausgesehen haben. Mit sommerreifenbedingten 40, maximal 50 Stundenkilometern schlichen wir bis zur Maut. Danach niederschlagsfrei und (viel) schnell(er) bis nach Hause!
„War ‘s bei Euch auch so grauslig?“, fragte meine Frau als ich daheim ankam. „Na, … ned so wirklich!“
27.05.2024/ww
Weil sie elegant ist und gut aussieht.
Weil
O-Jollen Sieger zwischen 60 und 140 Kilo wiegen und zwischen 20 und 80 Jahre alt sind.
Weil wir nie
Crewprobleme haben.
Weil die O-Jollen Segler ein verdammt netter und hilfsbereiter Haufen sind.
Weil die
Erhaltung einer O-Jolle nicht teuer ist.
Weil die große Verbreitung in Deutschland, Holland und Österreich jede Menge gute Regatten
mit großen Teilnehmerfeldern ermöglicht.
Weil die Boote eine hohe Wertbeständigkeit haben.
Weil die Klasse konstant wächst.
Weil die
O-Jolle technisch anspruchsvoll ist und man trotzdem nicht bei jedem Fehler
gleich im Wasser liegt.
Weil man nicht immer jeden seglerischen Trend mitmachen muss.
Wir freuen uns, Dich bald als neuen Gegner am Wasser und als Freund an Land begrüßen zu dürfen!
Eure O-Jollen-Klassenvereinigung
Gerhard Zimmerly (2) - Martin Lehner (1) - Stefan Dömök (3)
Matthias Jocham, Salzburger Landesmeister 2024
18.05.2024/ww
5.5.2024/ww
1. Philipp BLIN, GER 7, Wind & Welle
2. Lars HOCHSTÄDT, GER 1486, PSV 1908
3. Martin Lehner, AUT 171, UYCNs
24.03.2024/WW
Hier kann bereits gemeldet werden (bis 31.03.2024 vergünstigt!)
Info von Thomas Leitl (Sportwart IOU-D):
In diesem Jahr findet unsere inoffizielle Europameisterschaft, der Euro-Cup 2024, auf dem wunderschönen und windsicheren Urnersee in der Schweiz statt. Dort wird vom 3. bis 9. Juni 2024 der beste Olympiajollensegler Europas ermittelt. Die kleine Klassenvereinigung in der Schweiz hat mit großem persönlichen Einsatz von Gogi Eisold ein tolles Programm auf die Beine gestellt, das hoffentlich viele Segler in die Schweiz und nach Flüelen lockt. In der Woche davor findet am Wolfgangsee die Österreichische Meisertschaft statt. Einmal fahren, zweimal segeln!
Ab sofort kann zum Euro-Cup 2024 gemeldet werden: dazu muss man auf https://www.sailcoaching.ch/segel-euro-cup-2024.html das Meldeformular ausfüllen, abspeichern und anschließend an gogieisold@bluewin.ch senden. Wer das bis zum 31.03.2024 macht, spart CHF 50 Meldegebühr. Also dann, Feuer frei!
Herzliche Grüße von Eurem Sportwart
Thomas
weiters noch am O-Jollen-Markt
AUT 77, Bergner, BJ. 2008
AUT 7, Kother, BJ. 1969
13.02.2024/ww
9 bis 11 Knoten Wind, aber eine Temperatur von 8.2 Grad („feels like 3.3“, so die Weather Conditions Wien Neue Donau) hat am 2.2. um 12.30 nicht zum Segeln verleitet.
So haben die Neue Donau O-Jollen Segler die vorbereiteten Masten auf dem Hänger verzurrt und sich auf den Weg gemacht - zu Hans Peter auf den Bisamberg.
In seiner Garage hatte dieser schon mithilfe seines Gabelstaplers eine effiziente Vorrichtung zum Einspannen der Masten - in optimaler Arbeitshöhe - gebaut.
Martin, unser technischer Beauftragter in der Klassenvereinigung, hat eine mit allen Markierungen versehene Messleine und vorbereitete Messprotokoll-Blätter mitgebracht, und dann ging es los. Mast einspannen, genau gewogenes Gewicht in Form eines mit Wasser gefüllten Kanisters am Referenzpunkt anhängen, Messleine an den exakt vorgegebenen Punkten befestigen, und messen, in exakten Abständen von 500 mm. Gemeinsam haben wir insgesamt 5 Masten vermessen, zwei Needlespar, einen Superspars und zwei AG+, wobei letztere wegen der integrierten Keep ein wenig anders zu „behandeln“ waren.
Vom Ergebnis zeigten sich zum Teil deutliche Unterschiede der Masten, von weicher bis härter, das Ergebnis hat in Wien schon zu interessierten Kommentaren und Diskussionen geführt. Wer an den Ergebnissen interessiert ist, wende sich direkt an Martin.
Das Messen ist von Mast zu Mast besser und schneller gegangen, sodass der dann einsetzende leichte Regen kaum mehr gestört hat. Aber kalt war es allemal.
So hat es gut getan, dass Hans Peter zum Aufwärmen in seine „Stube“ eingeladen hat, nachdem er zuvor eine Flasche seiner exzellenten Weine
ausgewählt hatte. Ein kleiner Plausch, an dem auch Hans Peters Gattin teilgenommen hat, beendete die Aktion. Martin erinnerte zum Abschied. daran, dass am 6. März schon das erste gemeinsame
Segeln geplant ist, vorausgesetzt die Temperatur ist „zweistellig“.
Gerhard PRESSL
Viele haben von Palamos in Katalonien schon gehört, gelegen ca. 1,5 Autostunden nördlich von Barcelona und heuer zum 47. Mal Austragungsort des ursprünglich für die olympischen Bootsklassen ausgerichteten Christmas Race.
Der große Vorteil an Palamos zum Jahreswechsel ist, dass das Revier von unterschiedlichen Segelverbänden als Trainingsrevier genutzt wird und man als „Privatmann“ nicht ohne Sicherheits-Backup im Jänner alleine am Meer herumtreibt - eine riesiger Vorteil.
So waren auch heuer ein ILCA Jugend- bzw. Nachwuchstraining des ÖSV und ein schwedisches 29er Team mit Trainern und Motorbooten vor Ort und mit uns am Wasser.
Uns, das waren heuer Michael Moritzer vom SAF an der Neuen Donau und meine Wenigkeit.
Während ich gemütlich mit Doppelstockhänger anrollte, nutzte Michael die Möglichkeit über Barcelona mit dem Flieger anzureisen - auch ein großer Vorteil von Palamos. Man steigt am Vormittag in Wien ins Flugzeug und ist spätestens am Abend im Club Costa Brava Palamos.
Apropos Costa Brava: Eine - zumindest bis zu den Zeiten des Klimawandels - beliebte Sommerurlaubsdestination sonnenhungriger ist Garant, dass man zur Nachweihnachtszeit keine Probleme mit Quartierfindung zwischen Appartement und Hotelzimmer hat. Und alles selbstredend zu spanischen Winterpreisen.
Palamos selbst ist keine „Hotelanhäufung“ des 20. Jahrhunderts, sondern ursprünglich ein Fischerdorf mit „echten“ Einwohnern - ich selbst war sogar schon einmal bei einem Match des CF Palamos – lt. Dr. Google - dem ältesten(!) Fußballclub Kataloniens.
Und jetzt zum Seglerischen!
Wir hatten Leichtwindtage mit 3-5kn, wir hatten perfekte O/Jollen Tage mit 5-10kn plus, wir hatten Mittelwindtage mit 10-15kn und wir hatten auch einen Starkwindtag mit +/-18kn Grundwind und entsprechender Welle, kurz gesagt: Perfekte Bedingungen, welche die Anreise mehr als rechtfertigen.
Ich selbst hatte 10 mögliche Wassertage und war 9 Mal tatsächlich am Wasser. Am Tag 10 hatte ich mich dazu entschlossen den Leichtwindvormittag auszulassen und am Nachmittag blieb der Wind vorhergesagter Weise aus… Mit meinem in der O/Jolle mitgenommenen Fahrrad erkundete ich sodann die Umgebung - auch nett. Und im Segel-Trainingstagebuch steht da jetzt „Aktivregeneration“ 😊
Noch etwas zu den Bedingungen: Heuer hatten wir durchgehend zweistellige Temperaturen zum Segeln. Selbst an den zwei Nordwindtagen waren wir bei 12 Grad plus.
Und wenn die Sonnen schien, zogen selbst die Katalanen Ihre dicken Winterjacken aus 😊
Es gäbe natürlich noch viel zu berichten von der Reise aus dem heimatlichen Schnee in den warmen Süden,
von den Tagen mit leichtem Wind bei gleichzeitig großen Wellen - sehr spannend,
von dem sonnig warmen Neujahrs(segel)tag bei 6-8kn Südwestwind, wie aus dem Föhn (siehe Drohnenfoto vom Vorwind) oder
von den populären und lokal gesegelten Katamaranen ohne Ruderanlage, den PATIN a Vela (siehe Foto) die nur durch Riggneigung und Gewichtverlagerung der Segler:in gelenkt werden – und das auch bei Starkwind!
Aber unsere Hoffnung zielt natürlich darauf ab, dass es in Zukunft mehrere O/Jollerer gibt, die um den Jahreswechsel nach Spanien zum Segeln kommen und alle diese Eindrücke selbst machen wollen.
In diesem Sinne daher – keep hiking!
Martin
Und noch zwei PS an die Schifahrer, Tourengeher und Langläufer zu denen ich mich auch zähle:
1. Schifahren geh´ ich im März, wenn die Tage länger und die Schneelage sicherer ist.
2. Jetzt fahr ich seit 30 Jahren da runter ins Pyrenäen Vorland und seh die schneebedeckten Gipfel immer nur aus der Weite…
Die Pyrenäen mit Schiern, das muss ich auch noch von meiner ToDo Liste kriegen… Vielleicht schon nächstes Jahr 😊
10.01.2024/ww
Unser Ehrenmitglied Miguel Herz-Kestranek hat uns den nachfolgenden Artikel aus der "YACHT" 19/1985 zur Verfügung
gestellt.
Inhaltlich hat dieser Artikel großteils nach wie vor Gültigkeit...
02.01.2024/ww
Werte O/Jollen Begeisterte und Segler,
ich möchte mich auf diesem Weg für die bei mir eingelangten Rückmeldungen bedanken.
Das positive Feedback bestärkt - Herzlichen Dank dafür!
Mit Ernsthaftigkeit habe ich aber auch jene gehört, die in der Bestellung eines „Technischen Delegierten“ ein
Aussortieren
von einzelnen O/Jollen oder gar eine Spaltung der O/Jollen Segler Gemeinschaft in der Zukunft befürchten.
Ich kann Euch versichern, dass nichts von dem beabsichtigt ist und auch nicht in meinen kommunizierten Zielformulierungen enthalten ist.
Vielmehr sollen für alle Klassenvereinigungsmitglieder und Interessierte neue Möglichkeiten geschaffen werden,
zum Beispiel:
Die Möglichkeit bei Vermessungsfragen einen Ansprechpartner in der KV zu haben;
die Möglichkeit für eine O/Jolle ohne Messbrief einen Messbrief in Österreich zu erwirken;
die Möglichkeit über Entwicklungen in der Internationalen Olympia Jollen Union unterrichtet zu sein.
Ich hoffe Eure Vorstellungen einer aktiven KV damit zu unterstützen und verbleibe mit einem weihnachtlichen
Keep Hiking!
Martin
Werte Freund:innen der Olympia Jolle und segelbegeisterte O/Jollen Interessierte!
Im Dezember habe ich mich für den „Technischen Delegierten“ der österreichischen O/Jollen KV gemeldet.
Ich habe mich zu diesem Ehrenamt gemeldet, da es da einige Dinge zu tun gibt, wie ich finde.
Daher möchte ich mich jetzt mit meinen Zielen vorstellen.
Diese Ziele gliedern sich dabei terminlich in drei Gruppen:
Kurzfristige Ziele, dh. bis zum Beginn der Segelsaison 2024
Transparenz ist ein zeitgemäßes Schlagwort und so sollte es auch bei unseren Klassenbestimmungen sein.
In Form unserer hp haben wir die Möglichkeit die für uns O/Jollen Segler:innen wichtigen Inhalte zu kommunizieren und das werde ich versuchen.
Unverständliches oder unklar Formuliertes soll leicht transportierbar werden und für alle Segler:innen verständlich sein.
Eine spezielle O/Jollen ÖSV Vermesserin fehlt uns.
Vorgespräche mit interessierten ÖSV Vermesser:innen haben inzwischen dazu stattgefunden und es gibt auch eine vielversprechende Rückmeldung.
Sobald wir das fixiert haben, werden wir Euch Ansprechpartner und Kontakt für Eure Vermessungsangelegenheiten via unserer hp mitteilen.
Das ist ein schwieriges Thema, dass ich schon seit der heurigen IDM im Juni „be-ackere“…
Dazu muss man wissen, dass wir in der österreichischen KV keine Vermessungsschablonen bzw. erforderliche Werkzeuge besitzen, dh wir eigenständig auch nicht einmal Kontrollen durchführen können.
Aktuell - und das ist leider seit vielen, vielen Jahren so - gibt es auch keine Baupläne und es gibt auch keine IOU registrierten Schablonen, die käuflich zu erwerben wären.
In Deutschland ist die Situation nicht ganz so schlimm, aber auch dort besteht Handlungsbedarf, weil Bestehendes in die Jahre gekommen ist bzw. unbrauchbar wurde.
Deswegen möchte die deutsche KV in Kooperation mit dem Deutschen Seglerverband Pläne anfertigen, nach denen auch wir dann registrierte und IOU homologisierte Schablonen herstellen können.
Das sollte aus heutiger Sicht noch vor der Segelsaison 2024 zu schaffen sein.
Mittelfristige Ziele, dh. bis zum Ende der Segelsaison 2024
Zur Zeit können wir in Österreich keine Vermessungen anbieten bzw. durchführen, da uns Werkzeug und Vermesser fehlen - siehe oben.
Auch wenn jemand ein O/Jolle ohne Messbrief erwirbt, können wir aus seinem "papierelosen" Boot keine ÖSV-bescheinigte O/Jolle machen.
Wenn die kurzfristigen Ziele „Schablonen“ und „Vermesser“ erledigt sind, dann muss noch ein Modus gefunden werden, wie Vermessungen niederschwellig und ohne finanziellen Aufwand für die KV Mitglieder:innen organisiert werden können. Ideen dazu gibt’s - zB am Tag vor der Meisterschaft, konkret ist da allerdings noch nichts.
Aktuell können wir bei Meisterschaften fast nur Ausrüstungskontrollen durchführen, dh Schleppleine, Schwimmwesten,
etc.
Das sollte sich ändern.
Eine ÖSV Vermesserin soll in der Lage sein, Boote die an einer Meisterschaft teilnehmen auch kontrollieren zu können.
Das bedeutet jetzt nicht, dass alle Teilnehmer:innen vor der Meisterschaft durch eine lange Teststraße müssen, aber zB die ersten fünf nach dem ersten Tag oder fünf per Los bestimmte Teilnehmer:innen.
Zudem halte ich auch viel davon, die Teilnehmer:innen bereits in der Regattaausschreibung auf die Inhalte der Vermessungskontrollen hinzuweisen.
z.B. das Gewicht der Ruderanlage oder der Schwert-Absenkwinkel wird geprüft werden.
Langfristige Ziele, dh. ab der Segelsaison 2025
Die O/Jollen Klassen Vermessungsbestimmungen sind so verfasst, dass Segler guten Willens die eine O/Jollen segeln wollen, auch tatsächlich eine O/Jolle an die Startlinie bringen.
Es ist aber auch so, dass Formulierungen auch nach vielen Jahrzehnten der Anwendung noch immer Interpretationsspielräume bieten.
Die Vorkommnisse der abgelaufenen Regattasaison haben gezeigt, dass man zB Baumniederholer auch als Baumdrücker verstehen kann oder dass man darüber diskutieren kann, was eine Nut (am Baum) ist.
Es macht also Sinn aus Sicht der KV, sich mit den Klassenbestimmungen auseinander zu setzen, um eine möglichst eindeutige Grundlage für alle Interessierten zu schaffen.
In der Hoffnung unserer O/Jollen Klasse einen guten Dienst zu erweisen, verbleibe ich mit einem
Keep Hiking!
martL
14.12.2023/ww
findet sich neu unter "Holzboot".
Aufgrund der letztjährigen Teilnahme einiger O-Jollen-Segler den goldenen Herbst durch ein paar gemeinsame Segeltage die entsprechende Referenz zu erweisen, war es naheliegend, auch heuer etwas in diese Richtung zu unternehmen. Mit dem Nationalfeiertag am Donnerstag bot sich ein verlängertes Wochenende zum Segeln naheliegend an.
In 2023 konnten wir das Herbsttraining noch auf der Neuen Donau organisieren. Heuer war das leider schwer möglich, da das Seegras „mähen“ schon Anfang September beendet wurde und die Pflanzen im sonnenreichen Spätsommer ganz prächtig gediehen - zu prächtig um Ende Oktober noch ein qualitatives Segeln zu ermöglichen…
Nach einigen Telefonaten war klar, dass die Interessierten aus dem Wilden Osten, das waren Gerhard „O-ttachi“ Stiegler, Hans Peter „Nix Windspiel“ Göbl und meine „LinneCool“ Wenigkeit auch bereit waren, auf einen geeigneteren See auszuweichen.
Neusiedlersee schied wegen leider zu niedrigem Wasserstand aus und aus den verbleibenden Möglichkeiten gefiel Wolfgangsee am besten.
Einerseits weil zwei O-Jollen-Segler, Walter Haschka und Heiner Risch, im UYCWg zu Hause sind und beide(!) an den Segeltagen teilnehmen wollten und
andererseits, weil der UYCWg mit Georg Stadler eine Vorstand hat, dem das Segeln - nicht nur als Aktiver, sondern auch als Ehrenamtlicher - ein elefantös großes Anliegen ist.
DANKE Georg, dass wir zu Gast sein durften!
(Ich werde die Gelegenheit hier und jetzt nicht dazu verwenden, um auf die zahllosen SEGELclubs „hinzubeißen“, bei denen schon vor langer Zeit die „Freizeitgestalter“ das Ruder übernommen haben, wo segeln im Oktober mit einem unverständlichen Kopfschütteln goutiert wird und der erste Wortteil des ursprünglichen Club-Gründungsgedanken, der einer Segler:innen-Gemeinschaft, leise und ohne großes Aufsehen zu Grabe getragen und „sicherheitshalber“ auch gleich ganz tief in der Erde verscharrt wurde…)
Zurück zum Herbstsegler!
Das Thema der gemeinsamen Segeltage war schnell gefunden, denn vor und nach der Regattasaison kann sich Segler:in trefflich mit den Basics des Segelsports beschäftigen, in unserem Fall war das „Bootsspeed“, detaillierter gesagt: Allgemeine Grundlagen zur und individuelle Verbesserungspotenziale der Bootsgeschwindigkeit, selbstredend nach Luv und nach Lee und gewünschter Weise über alle Beaufort Bereiche. Schon jetzt kann / darf ich vorwegnehmen: Wünsche gehen (doch fallweise) in Erfüllung!
Donnerstagvormittag war Treffpunkt mit Abladen, Boote aufbauen und Rigg Grundeinstellungen überprüfen. Wobei „überprüfen“ nicht 100%-ig stimmte, denn für den einen oder anderen wurde die „Überprüfung“ zu einer Expedition in unbekanntes Neuland…
Die Wettervorhersage verhieß ja nichts Gutes und bald einmal trat auch ein, was Vorhersage war:
Wind Null und der Regen wollte inzwischen auch einmal bis zum Boden fallen…
Aber Salzburger Schnürlregen war früher, also vorm Klimawandel, und als sich die Sonne zu zeigen begann, stellte sich schon nach Mittag der nicht untypische Aufheiterungssüd ein mit stabilen 6-7kn Grundwind ein - perfekte Bedingungen zum Angleichen und Bootsspeed verbessern - was wir auch bis zum Anbrechen der Dämmerung ausreichend taten.
Ob wir in der ersten Einheit schneller wurden, kann ich nicht sagen, aber als Ergebnis Stand zu Buche: Große Zufriedenheit mit dem Segelnachmittag!
Freitag, von der Vorhersage der schlechteste Tag: Dauerregen ohne relevanten Wind – vorerst.
Schon bald wurde aber klar, dass die Tiefdruckzellen bis nach Mittag durch sein durften und mit zwar wechselhaften aber durchaus auch kräftigem Wind aus westlichen Richtungen – plural ! - zu rechnen sein würde.
Regattabedingungen wären´s wirklich keine gewesen, zu wechselhaft in der Richtung und stark schwankend in der Stärke zwischen 4kn und 10kn, aber herausfordernd in der Bootsführung und gutes Training, wenn man schneller werden wollte. Schwierig, aber gutes Training.
Beim gemeinsamen Abendessen wurde dann die Prognose für Samstag beurteilt: Es sollte / könnte, beginnend in der Früh, Südwind geben, der bis Mittag aber abflauen würde.
Wir waren ja zum Segeln gekommen, also war bald einstimmig beschlossen um 8:30 zu beginnen und die Möglichkeiten auch entsprechend zu nutzen.
Samstag wurde ein perfekter Segeltag!
Südwind am Wolfgangsee ist ja prinzipiell schon einer der Guten, aber wenn oben der Himmel blau und unten das Wasser blau und der Wald im Hintergrund herbstlich und weiße Segel bei tiefstehender Herbstsonne bei +/-12kn über den sonst bootsleeren See gleiten, dann war das schon einzigartig.
Wir fuhren bis sich Südwind und See wieder trennten und wir Mittags nach 3 Std. wieder in den Club zurückkehrten.
Großschotzug, Mastfall, Wanten- und Vorstag Spannung wurden rekapituliert, Steuertechnik analysiert und Hängetechnik verbessert.
Schnell wurden Defizite erkannt wie Pinnenauslegerhaltung, nicht verwendbare Großschotklemmen Positionierungen und die Bewegungsabfolge beim Wenden.
Die Bewusstseinsmachung war wohl die wichtigste Erkenntnis des Trainingstages – und weil´s so schön war, nutzten wir den +/-3kn Nachmittagshauch vom Zwölferhörndl um nochmals über den See zu treiben… Auch bei fast null Wind kann man einiges trainieren: zB. was spürt man an Winddruck, wenn man schon so gut wie nichts mehr spüren kann?
Sonntag um nix schlechter.
Die Föhn-Großwetterlage brachte uns ordentlich Druck in der Luft und +/-15kn Südwind, eine Windstärke, wie geschaffen für´s Speedtraining!
Trainingsaufgabe war vorweg, das Segel flach zu trimmen, mit gehörig Großschotzug, Mastbiegung, wie persönlich präferiert und ohne Vorstagzug, dh. mit offenem Achterliek, um es dann ordentlich knattern lassen – Speed, Speed, Speed!
Im Detail hieß das mit stabiler Bootslage möglichst tief am Wind um möglichst schnell zu fahren oder wie die Engländer sagen: First speed, then pointing.
Die Segler schlugen sich bravourös, der im Großbaum geführte Baumniederholer von Hans leider weniger.
Am Vorwindkurs, in einer deutlich 15kn-plus-Böe beendete der Niederholer seinen Arbeitstag vorzeitig (vielleicht, weil Sonntag war?) und Hans musste im Stil von Olympia 1936 mit steil aufsteigendem Großbaum ungewollter Weise Kurs zurück in den Hafen nehmen…
In der gemeinsamen, abschließenden Betrachtung zeigten wir uns alle positiv angetan von den hervorragenden Bedingungen, die uns der UYCWg und sein See in den 4 Tagen bot.
Der Club stand uns exklusiv zur Verfügung - wir „störten“ absolut niemanden - und mit jedem Tag Wind in unterschiedlicher Stärke hatten wir Glück.
Unter Umständen war der Herbstsegler beim UYCWg keine Eintagsfliege und es gibt nächstes Jahr die Möglichkeit die heurigen Verhältnisse zu überprüfen 😊
keep hiking - martL
O Jollen Auslandsschwerpunkt Regatta 2023 am Wörthsee,
Fünf Wahrnehmungen vom Wochenende 14.+15.10.2023 am bayrischen Wörthsee.
Auch in Bayern gibt’s ordentlich Wind!
Am Samstag +/-20kn aus westlicher Richtung, der viele Chancen bot sich selbst und die eigenen seglerischen Potenziale dem Grunde nach auszuloten.
Für manche war es schon schwer, den richtigen Trimm, das passende Setting zu finden um das Boot bei diesen Bedingungen segelbar zu halten.
Zudem ein Boot nach Kenterung quasi unsegelbar wurde, weil der Doppelboden voll mit Wasser gelaufen war - sowas kann man im Vorfeld zu Hause bei Sommersonne austesten…
Würde sagen, die Bedingungen waren fordernd, aber nicht unmachbar.
Es gab zB im Laufe des kurzen Vorwindschenkels immer wieder Augenblicke mit Grundwind unter 20kn bei dem sich´s problemlos halsen ließ.
Die Gewitterfront im Jahr zu vor bei der IDM am Müggelsee war sicher heftiger.
Festhalten sollte man auch, dass wir, als ein paar sehr heftige Gewitterwalzen über den See zogen - von der Wettfahrtleitung bereits zurück geschickt - wieder an Land waren.
Regattieren ist Sport für Männer im Besten Alter.
Das völlig überholte und falsche Image, dass es sich bei der O Jollen Klasse um eine Klasse für Segler im fortgeschrittenen Alter handelt, muss revidiert werden.
Es war am Wörthsee wieder offensichtlich und ist in allen Bootsklassen ganz normal, dass deren Segler keine Jugendlichen mehr sind.
Nur in der Außenwahrnehmung leidet die O Jollen Klasse hartnäckig dem Eindruck, dass es sich um eine überalterte Klasse handelt – da muss gegengesteuert werden !
Quo vadis O Jollen Bayern?
Leider noch keine Trendumkehr in der bayrischen O Jollen Flotte bemerkbar.
Bei nur 13 Teilnehmern an der Linie muss berücksichtigt werden, dass Alex Kulik von Kirchmöser, Ludger Kämper von Essen, Heinz Jürgen Mölders aus dem Norden, sowie der zeilenschreibende Ösi aus dem Nachbarland angereist kamen – bleiben 9 Teilnehmer aus Bayern.
Leider findet die große Verbreitung in den nördlichen und östlichen deutschen Bundesländern keinen Widerhall im Freistaat und auch der Aufschwung in Größen und Einwohnerzahl vergleichbaren Österreich hat bis jetzt keinen Effekt auf die Teilnehmerzahlen beim Nachbarn.
Was jetzt O Jollen Bayern und wie weiter?
Regattieren im Oktober?
„Ja schon, aber bitte ohne mich“ denken sich wohl die Meisten.
Anders ist es wahrscheinlich auch nicht zu erklären, dass Herbstregatten gar so wenig Zuspruch in der Seglergemeinde finden.
Und das bei dem Klimawandel !
Da wir Segler sicher zu den Gewinnern der wärmeren Temperaturen zählen, darf man gespannt sein, ob zukünftige Generationen ihre Segelgewohnheiten den geänderten Rahmenbedingungen anpassen werden, bei der aktuellen Seglergemeinde bin ich da eher passimistisch.
Segler Verein Wörthsee nicht der größte, aber der super hilfsbereite Club.
Nicht Platz im Überfluss, das stimmt, aber dafür bemühen sich viel Clubmitglieder, damit die Regatta gelingt.
Ein Parkplatz für Wohnmobile, ausreichend Platz am Hänger Stellplatz, eine Wiese hinter dem Clubhaus zum Abstellen der O Jollen und Finn Dinghys und ein Kran mit Clubpräsident der beim ins Wasser bringen der Jollen zum Einsatz kommt.
Das urige und gemütliche Clubhaus wird durch Clubmitglieder über das Veranstaltungswochenende am Laufen gehalten und es gibt alles was das Regattaseglerherz begehrt.
Und am Wasser trotzen die Helfer und Verantwortlichen den Wetterunbilden – Gewitterschauer, Sturmböen, Niedrigtemperaturen, drehende Winde – um den Teilnehmern die Wettfahrten zu ermöglichen.
Besonders ist Herrn Wettfahrtleiter Rolf Szczepanek zu danken – selber ein Korsar Segler -, der es am Sonntag bei sehr, sehr herbstlichen Bedingungen nach drei gelungenen Wettfahrten bei +/-10kn gut sein ließ und auf eine mögliche 4. Wettfahrt - Zeit war noch genug auf der Uhr – witterungsbedingt verzichtete.
Keep hiking und beste Grüße aus dem Wilden Osten,
martL AUT12(7)
16.10.2023/ww
12.10.2023/ww